christiane gruber feiert mit ihrem label „awareness and consciousness“ dieses Jahr zehnjähriges julibäum. vor zwei jahren eröffnete die designerin ihren ersten shop (ehemals camille boyer shop) in der lindengasse 25, der als concept store geführt wird. neben ihrem eigenen label „awareness and consciousness“ sind auch andere labels, wie sonja bischur oder eva blut, bei ihr erhältlich. mit ihrem eigenen shop hat sie sich einen traum, den viele österreichische designer mit ihr teilen, erfüllt. im angrenzenden atelier arbeitet christiane an ihren einzelstücken für ihre kommende kollektion. ich habe christiane in ihrem shop besucht und ihr einige fragen zu ihrem label gestellt.
wer steckt hinter dem label a&c?
hinter dem label steht christiane gruber. zu beginn (die ersten 4 kollektionen) habe ich mit einer freundin, anneliese schrenk, zusammengearbeitet. ihr bereich waren die accessoires: ledertaschen und schmuck (schmuck wurde teilweise zusammen entwickelt).
kennengelernt haben wir uns im ersten jahr im kolleg. sie hat es nicht fertig gemacht und ist später in die bildende kunst richtung weitergegangen. ich bin immer in der mode geblieben … nach dem kolleg habe ich auf der angewandten mode studiert … bei jean-charles de castelbajac begonnen, danach kamen viktor&rolf (für ganz kurz) und bei raf simons (dem aktuellen dior-chefdesigner) 2002 das diplom gemacht.
nach dem studium kam die erste auszeichung, der modepreis des bka oder bmukk, und ein praktikum bei haider ackermann und bei a.f. vandevorst in antwerpen. 2003 kam ich zurück nach wien und machte die erste eigenständige kollektion. 2004 zeigte ich das erste mal in paris und 2005 gründete ich a&c.
das label a&c gibt es seit 2005. wie hat es sich seitdem entwickelt und was sind deine bisherigen höhepunkte?
von 2005 bis 2009 zeigte ich meine kollektionen zweimal pro jahr in paris. gewann preise und auszeichnungen, wie z.b. 2007 den ringstrassen award, danach 2008 den modepreis der stadt wien bei den afa’s und 2009 den unit f preis für Internationale pr /afa’s austrian fashion awards.
ich war eine der wenigen die alle 3 preise der afa’s gewonnen haben und wurde durch förderungen von unit f, für die ich sehr dankbar bin, unterstützt. dadurch konnte ich mein label erst aufbauen und international positionieren.
2009 / 2010 jedoch kam ich an einen punkt, nach 5 jahren label, an dem ich mir selber einige fragen zu stellen begann:
will ich das?
macht es mir überhaupt noch spass?
funktioniert dieser weg für mich und ist das der richtige weg für mich?
was ist meine besonderheit? was macht mein label aus?
wie will ich leben? will ich wirklich eine 60 oder 70 stunden woche mein ganzes leben lang haben?
nur für die arbeit leben, zeit, geld und energie reinstecken und nie wirklich geld und freizeit haben?
will ich kinder und familie haben?
und so begann ich mein leben zu ändern.
bekam 2010 ein kind, machte eine kurze pause, in der ich viel nachgedacht habe, und fing langsam wieder an … mit kleinserien aus lauter einzelstücken, die von hand gefärbt wurden …
ich reduzierte wieder alles auf das, was ich alleine bewältigen kann … produzierte die stücke selber und verkaufte sie direkt bzw. nur mehr national über das „park“, die von anfang an meine kunden waren.
ende 2013 ergab sich dann spontan, obwohl ich persönlich schon nach dem studium den wunsch hatte, die möglichkeit zu einem eigenen geschäft.
2014 eröffnete ich dann meinen ersten eigenen shop, in der lindengasse 25 und bin seitdem sehr glücklich mit der entscheidung.
durch den kontakt mit den kunden bekomme ich soviel direktes feedback, auf dem ich einerseits aufbauen kann, aber vor allem kommt damit sehr viel bestätigung und wertschätzung, die ich zurvor in dem ausmass nicht bekommen habe.
wo lässt du deine produkte herstellen?
grösstenteils werden die stücke in wien von mir selber bzw. im atelier erzeugt. die stücke für kinder bzw. der a&c basic kollektion kaufe ich von verschiedenen quellen, grösstenteils nachhaltig und bio-zertifiziert.
haben trends einfluss auf deine arbeit?
ich sehe mir kaum oder fast gar keine modehefte an und orientiere mich auch nicht an trends.
meine inspirationen kommen aus der kunst (ausstellungen, filme, musik, architektur, der natur und dem täglichen leben … was aber bei mir, gleich wie bei vielen kreativen menschen der fall ist, … dass man dinge, die in der luft liegen schon oft früher spührt und aufgreift. mit dem färben und der technik „batik“ habe ich z.b. im jahr 2007 für die sommerkollektion „never get lost“ 2008 begonnen, vor 8 Jahren … oder z.b. auch mit den fliessenden formen … mittlerweise ist es zu meinem markenzeichen geworden, jedoch verspühre ich schon länger wieder den wunsch und drang mich auch wieder in anderen materialien, formen und techniken auszudrücken.
wie sehen deine pläne für das label a&c in den nächsten jahren aus?
schritt für schritt wachsen …
eine assisstentin zu haben, ist mein nächster Wunsch und danach weitere schritte zu setzen, um auch andere märkte zu erreichen …
awareness and consciousness
lindengasse 25
1070 wien
öffnungszeiten
montag – dienstag 11:00 – 15:00
mittwoch – freitag 11:00 – 18:00
samstag 11:00 – 17:00
website | facebook
2 Comments
Barbara
1. September 2015 at 12:04 PMSeit ich heuer auf Fair Fashion und überhaupt ein bisschen mehr Nachhaltigkeit umgestellt habe, schlägt mein Herz für solche Labels und die Träume dahinter. Vermutlich wiederhole ich mich, aber ich freue mich wirklich sehr auf nächste Woche :-)
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